UB 10 der kaiserlichen Marine in 1/72
UB 10 der kaiserlichen Marine in 1/72
Hallo zusammen,
dann mache ich mal den Anfang, und zeige euch meine UB 10. Sind allerdings noch "Arbeitsfotos"! Sowie ich mein Trockendock habe, gibt's richtige Bilder. Keinen Schreck kriegen, das Modell habe ich sehr stark gealtert!!!
der Nasenbär
dann mache ich mal den Anfang, und zeige euch meine UB 10. Sind allerdings noch "Arbeitsfotos"! Sowie ich mein Trockendock habe, gibt's richtige Bilder. Keinen Schreck kriegen, das Modell habe ich sehr stark gealtert!!!
der Nasenbär
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Re: UB 10 der kaiserlichen Marine in 1/72
Supi, so sehen Kriegsschiffe aus, die nicht im Hafen vergammeln
Achim, der Forums-Admin
Re: UB 10 der kaiserlichen Marine in 1/72
Sehr schön! Darf ich fragen, wie die Schweissstellen angefertigt worden sind?
BG
MP
BG
MP
Re: UB 10 der kaiserlichen Marine in 1/72
Hi MP,
sind keine Schweissstellen, sondern die Nietenreihen. Hier mal zwei etwas größere Aufnahmen:
LG
Nasenbaer
sind keine Schweissstellen, sondern die Nietenreihen. Hier mal zwei etwas größere Aufnahmen:
LG
Nasenbaer
Re: UB 10 der kaiserlichen Marine in 1/72
Hallo zusammen!
Vorab einen recht herzlichen Dank an Achim für dieses neue Forum! Bin schon gespannt, wie es sich weiter entwickelt.
Hallo Nasenbär, die Darstellung deines Modells ist außergewöhnlich und sehr gut gelungen! Erinnert mich ein wenig an Aufnahmen von nach dem Krieg geborgenen U-Booten (mit Rost und Muschel Bewuchs).
Welches Material / Materialstärke hast du für deine Nieten Reihen verwendet? Hast du noch einige Detailaufnahmen für uns - Deck, Öffnungen, Turm,..?
Bin schon gespannt.
Herzliche Grüße Hippi
Vorab einen recht herzlichen Dank an Achim für dieses neue Forum! Bin schon gespannt, wie es sich weiter entwickelt.
Hallo Nasenbär, die Darstellung deines Modells ist außergewöhnlich und sehr gut gelungen! Erinnert mich ein wenig an Aufnahmen von nach dem Krieg geborgenen U-Booten (mit Rost und Muschel Bewuchs).
Welches Material / Materialstärke hast du für deine Nieten Reihen verwendet? Hast du noch einige Detailaufnahmen für uns - Deck, Öffnungen, Turm,..?
Bin schon gespannt.
Herzliche Grüße Hippi
Re: UB 10 der kaiserlichen Marine in 1/72
Hallo, natürlich auch herzlichen Dank für die Einrichtung des Forums!
Eine kleine Frage: gehen wir alle per « Du »?
BG
Marc
Eine kleine Frage: gehen wir alle per « Du »?
BG
Marc
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- Registriert: Mo 31. Mai 2021, 09:27
Re: UB 10 der kaiserlichen Marine in 1/72
Da ja damit die Formalitäten (sie oder du) geklärt sind, wird der liebe Jürgen euch jetzt den kleinen Baubericht zur UB 10 liefern. Aber Achtung, der Bericht ist sehr lang!
Ich habe mich für die Weser-Werft entschieden, da die meisten Boote der Kaiserlichen Marine dort gebaut wurden. Die Boote unterscheiden sich hauptsächlich an der Form der Flutschlitze im Rumpf (Oval=Weser-Werft, fast rund=Germania-Werft)
Zunächst wurden erstmal die drei Rumpfteile verklebt. Hier kann ich wirklich nur einen 2 Komponentenkleber empfehlen. Dadurch hat man genug Spielraum, um die Hälften gut auszurichten. Man könnte zwar auch Sekundenkleber nehmen, aber da die Schnittstellen druckspezifisch (3D-Druck) leichte Rillen haben, steht zu befürchten, das die Klebeverbindung nicht stabil genug ist.
So sieht der Rumpf dann nach dem zusammenkleben aus. Der Turm ist nur mit Teppichklebeband aufgesetzt, um es etwas interessanter zu machen.
Ab jetzt geht es an die leidige Aufgabe des Schleifens ?( ;(. Da der Rumpf ja im 3D-Druck entstanden ist, bleibt es nicht aus, das man trotz feinster Schichtstärke die einzelnen Schichten fühlen und auch sehen kann. PLA kann eigentlich nur nass geschliffen werden, da das Material relativ wärmeempfindlich ist. Was aber auch sehr gut geht, ist das Trockenschleifen mit Schleifpads, solange man nicht zu schnelle Bewegungen macht. Obwohl beim Schleifen eine Menge Staub aufgewirbelt wird, sind keine Vorsichtsmaßnahmen wie bei Resin nötig, da PLA sogar Lebensmittelecht ist .
Vor dem Schliff
Nach dem Schliff
Wie ja schon in einem anderen Forum zu lesen war, ist die Bewertung dieses Bausatzes eher zwiegespalten. Es gibt zu wenige Details. Aber davon lässt sich ein Modellbauer bekanntlich nicht schrecken. Nur zusammenkleben kann jeder .
Größtes Manko (nach meinem Empfinden) ist das Fehlen jeglicher Nieten. Und da gab es unzählige am Boot! Ich schätze mal grob, das allein der Rumpf runde 2000 Nieten hatte .
Hier mal ein Ausschnitt vom Rumpf (sorry für die Quali)
Große Preisfrage, was kann man da machen? Es gibt zwar von Archer Transfers Resin-Nieten, die aber sündhaft teuer sind. Fällt also aus. Mit einem Nietenroller ginge es zwar, aber da es sich ja um ein Schiff handelt, ist das auch keine Option, da ich mit dem Roller ja Vertiefungen in das Material drücken würde, was also den versenkten Nieten eines Flugzeugs entsprechen würde. Was das Boot braucht sind eben erhabene Nieten. Jede Niete einzeln mit einem Tröpfchen Ponal erstellen dauert viel zu lange und ist zu ungenau, da der Abstand ja nicht mal einen Millimeter betragen darf! Dann kam mir die zündene Idee :V:. Von meinem Dachausbau hatte ich noch eine Rolle Aluklebeband, welches man für das Verbinden der Dampfsperrfolie verwendet. Dieses Klebeband ist extrem dünn, und läßt sich mit dem Nietenroller wunderbar prägen. Und so sah dann der erste Versuch aus.
Und das Ganze mit Grundierung
Nachdem ich mein Werk überschlafen hatte, war ich doch noch nicht so recht zufrieden. Durch die "Handarbeit" erreicht man natürlich kaum ein zufriedenstellendes Ergebnis, was die Genauigkeit angeht. Und schon hatte ich die nächste Idee. Als stolzer Besitzer einer CNC-Fräse habe ich das Zahnrad des Nietenrollers an meine Fräse gebaut, und die Nieten damit geprägt. Jetzt war es auch möglich den Abstand der Nietenreihen auf 0,6 mm zu bringen, damit vier Reihen Nieten parallel laufen, wie es auch auf dem oberen Bildausschnitt des Fotos zu sehen ist.
Jetzt wurden die fertigen Nietenreihen nur noch mit einem Skalpell zugeschnitten und am Rumpf angebracht.
Nachdem ich alle Nieten soweit zusammenhabe, wurden diese dann natürlich auch angebracht. Ich denke mal, der Aufwand hat sich gelohnt :1:. Ob ich die Nieten wirklich am korrekten Platz kann ich nicht zu 100% garantieren, aber nach den O-Bildern die ich habe, sollte es eigentlich recht stimmig sein.
Auch die Ruderanlage wurde ein wenig gepimpt. Mittels Ponal wurden einige Nieten an den Ruderblättern imitiert.
Jetzt habe ich begonnen die Luken etwas zu detaillieren. Die linke Luke zeigt den Urzustand. Mittels Sheetstreifen wurden nun auf der Innenseite zusätzlich Verstrebungen eingefügt, wie auf der rechten Luke zu sehen ist.
Mittlerweile habe ich mich auch entschieden, welche UB ich darstellen will. Es wird die Nummer 10. Dieses sogenannte Flandern-Boot war eines der erfolgreichsten Boote seiner Klasse mit fast 25.000 Bruttoregistertonnen versenktem Schiffsraum (darunter ein Zerstörer). Sie wurde 1918 abgewrackt, da sie durch ihre vielen Einsätze und mangelhafter Wartung nicht mehr einsatzfähig war.
Endlich kam mal die erste Farbe ran. Wobei man bei Dunkelgrau ja nicht direkt von Farbe sprechen kann. Zur Vorbereitung wurden am Rumpf erstmal Roststellen aufgepinselt, um ein chipping zu ermöglichen.
Nachdem der Rost getrocknet war, ging es los. Ich habe mich für die Salz-Methode für das Chipping entschieden.
Jetzt wurde der Luftpinsel geschwungen, und der Rumpf mit Dark Grey (entspricht in etwa der damals verwendeten Farbe) gebrusht
Nachdem trocknen wurde dann vorsichtig das Salz wieder entfernt, und der erste Schritt des Alterns war gemacht.
Als nächstes folgt dann das Oberdeck in einem Hellgrau incl. Chipping
Nebenbei habe ich mir die Mündungsklappen vorgenommen. Die Mündungsklappen der Torpedorohre waren eher so eine Art Balg, welcher zum Öffnen zusammengeklappt wurde. Ich habe versucht, dies durch Farbe etwas darzustellen.
Als nächstes wurde der obere Teil des Rumpfes wieder nach der Salz-Methode gestaltet, und mit einem Hellgrau versehen. Falls ihr euch jetzt fragt, wieso ich den oberen Teil incl. Turm auch mit solch großen Roststellen versehen habe, gibt es eine simple Erklärung. Das Boot soll später in ein Trockendock gestellt werden. Die U10 wurde lediglich einmal grundüberholt, und das nach 2 Jahren im Dauereinsatz (1917). Dies will ich dann im Dock darstellen. U10 hatte in seiner Einsatzzeit (1915-18) 115 Unternehmungen! Da blieb wohl keine Zeit für öftere Werftliegezeiten, und führte letztendlich dazu, das sie Spätsommer 1918 ausser Dienst gestellt, und an ihrem Liegeplatz durch Sprengung zerstört wurde.
Jetzt geht es an die Kleinteile und Improvisationen. Was übrigens ein Modellbaukollege zu dem Turmluk anmerkte, kann ich voll bestätigen. Problem ist nur, wenn man das geöffnete Luk richtig dreht, passt es nicht mehr zur Öffnung im Turm, da der Deckel keinen Platz mehr findet (Aufbau vom Periskop ist da im Weg). Ich habe nun doch das Turmluk umgebaut. Ließ mir einfach keine Ruhe
Diesmal habe ich mich ein wenig mit dem Turm weiter beschäftigt. Zuerst mal ganz viele kleine Löcher gebohrt(0,2mm). In diese kleinen Löcher habe ich dann Ringösen aus meinem Fliegerbestand (Ätzteile) eingeklebt. Diese Ösen nehmen dann später den Draht für die seitliche Turmreling auf. Auch ein Teil der Reling auf der Plattform wurden schon mal provisorisch gesteckt. Wieder kamen Ätzteile in Verbindung mit einem 0,6mm Messingrohr zum Einsatz.
Das Periskop bekam auch noch eine Linse ab
Bevor die Drähte an die Reling können, mußte die Bootsnummer auf dem Turm verewigt werden.
Sie ist absichtlich nur mit einem blassen Weiß gemalt, damit sie nicht zu frisch gegenüber der verranzten Oberfläche raussticht.
Nachdem alle Ösen gesetzt sind, geht's ein wenig weiter. Frei nach dem Motto "Sie müssen erst den Nippel durch die Lasche zieh'n", in diesem Fall allerdings "Sie müssen erst den Draht durch die Öse zieh'n" kam wieder mal eine etwas knifflige Aufgabe, die eine sehr ruhige Hand erfordert. Um dem Draht etwas Struktur und Stärke zu verleihen, wurde er zuerst verdrillt, und dann Öse für Öse durchgefriemelt. Das war schon ein Geduldsspiel, da dieser Draht nur ein µm dünner ist als die Öse. Nachdem das aber geglückt war, wurde die so entstandene Reling nur noch mit dunklem Eisen lackiert, und das war's.
Auf dem ersten Bild kann man auch das korrigierte Turmluk sehen .
Mit den Handläufen war ich nicht wirklich glücklich, deshalb habe ich meinen Materialfundus durchkramt, und tatsächlich noch einen Rest 0,3mm Messingrohr gefunden . Nun schnell den alten Draht wieder entfernt und das neue Messingrohr eingezogen.
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Jetzt sind auch die letzten Turmanbauten soweit abgeschlossen. Mein ursprünglicher Plan, die Decksreling mittels Messingrohren zu bauen, habe ich dann doch wieder fallen lassen, da ich noch eine passende Reling in meiner Restekiste hatte. Man muss sich ja nicht unnötig quälen .
Auch das Periskop habe ich gegen die ausgefahrene Version getauscht.
Die U 10 soll zwar später in einem Trockendock präsentiert werden, aber irgendwie fehlte mir ein Typschild des Modells. Der Bausatz hatte sowas ja nicht vorgesehen. Also habe ich mir kurzerhand eins in Messing graviert.
Und schon geht's mit dem "verranzen" los
Da ich nicht so richtig schlafen konnte, habe ich quasi eine Mammutbastelrunde eingelegt. Und das ist dabei rausgekommen
Die "Roststellen" am Rumpf wurden mit feinen Kiespartikeln (als Ersatz für die Seepocken) und dunkelgrauen Graspartikeln (Eisenbahn) als Bewuchs verdeckt. Alles bekam ein Washing mit Black, Salt Streak und Rost.
Ausserdem wollte ich unbedingt das charakteristische Auge am Bug haben. Also mit Inkscape gezeichnet, und auf Decalpapier gedruckt. Ist glaube ich ganz gut geworden.
Die Takelage ist mit Garn gemacht, welches ich noch von meiner Camel in 1/16 übrig hatte. Auch die mitgelieferte kaiserliche Reichskriegsflagge aus Papier habe ich mit Ponal in Form gebracht und angeklebt.
So, jetzt warte ich nur noch auf mein Trockendock, dann ist der Pott wirklich fertig!
Jürgen aka Nasenbaer
Ich habe mich für die Weser-Werft entschieden, da die meisten Boote der Kaiserlichen Marine dort gebaut wurden. Die Boote unterscheiden sich hauptsächlich an der Form der Flutschlitze im Rumpf (Oval=Weser-Werft, fast rund=Germania-Werft)
Zunächst wurden erstmal die drei Rumpfteile verklebt. Hier kann ich wirklich nur einen 2 Komponentenkleber empfehlen. Dadurch hat man genug Spielraum, um die Hälften gut auszurichten. Man könnte zwar auch Sekundenkleber nehmen, aber da die Schnittstellen druckspezifisch (3D-Druck) leichte Rillen haben, steht zu befürchten, das die Klebeverbindung nicht stabil genug ist.
So sieht der Rumpf dann nach dem zusammenkleben aus. Der Turm ist nur mit Teppichklebeband aufgesetzt, um es etwas interessanter zu machen.
Ab jetzt geht es an die leidige Aufgabe des Schleifens ?( ;(. Da der Rumpf ja im 3D-Druck entstanden ist, bleibt es nicht aus, das man trotz feinster Schichtstärke die einzelnen Schichten fühlen und auch sehen kann. PLA kann eigentlich nur nass geschliffen werden, da das Material relativ wärmeempfindlich ist. Was aber auch sehr gut geht, ist das Trockenschleifen mit Schleifpads, solange man nicht zu schnelle Bewegungen macht. Obwohl beim Schleifen eine Menge Staub aufgewirbelt wird, sind keine Vorsichtsmaßnahmen wie bei Resin nötig, da PLA sogar Lebensmittelecht ist .
Vor dem Schliff
Nach dem Schliff
Wie ja schon in einem anderen Forum zu lesen war, ist die Bewertung dieses Bausatzes eher zwiegespalten. Es gibt zu wenige Details. Aber davon lässt sich ein Modellbauer bekanntlich nicht schrecken. Nur zusammenkleben kann jeder .
Größtes Manko (nach meinem Empfinden) ist das Fehlen jeglicher Nieten. Und da gab es unzählige am Boot! Ich schätze mal grob, das allein der Rumpf runde 2000 Nieten hatte .
Hier mal ein Ausschnitt vom Rumpf (sorry für die Quali)
Große Preisfrage, was kann man da machen? Es gibt zwar von Archer Transfers Resin-Nieten, die aber sündhaft teuer sind. Fällt also aus. Mit einem Nietenroller ginge es zwar, aber da es sich ja um ein Schiff handelt, ist das auch keine Option, da ich mit dem Roller ja Vertiefungen in das Material drücken würde, was also den versenkten Nieten eines Flugzeugs entsprechen würde. Was das Boot braucht sind eben erhabene Nieten. Jede Niete einzeln mit einem Tröpfchen Ponal erstellen dauert viel zu lange und ist zu ungenau, da der Abstand ja nicht mal einen Millimeter betragen darf! Dann kam mir die zündene Idee :V:. Von meinem Dachausbau hatte ich noch eine Rolle Aluklebeband, welches man für das Verbinden der Dampfsperrfolie verwendet. Dieses Klebeband ist extrem dünn, und läßt sich mit dem Nietenroller wunderbar prägen. Und so sah dann der erste Versuch aus.
Und das Ganze mit Grundierung
Nachdem ich mein Werk überschlafen hatte, war ich doch noch nicht so recht zufrieden. Durch die "Handarbeit" erreicht man natürlich kaum ein zufriedenstellendes Ergebnis, was die Genauigkeit angeht. Und schon hatte ich die nächste Idee. Als stolzer Besitzer einer CNC-Fräse habe ich das Zahnrad des Nietenrollers an meine Fräse gebaut, und die Nieten damit geprägt. Jetzt war es auch möglich den Abstand der Nietenreihen auf 0,6 mm zu bringen, damit vier Reihen Nieten parallel laufen, wie es auch auf dem oberen Bildausschnitt des Fotos zu sehen ist.
Jetzt wurden die fertigen Nietenreihen nur noch mit einem Skalpell zugeschnitten und am Rumpf angebracht.
Nachdem ich alle Nieten soweit zusammenhabe, wurden diese dann natürlich auch angebracht. Ich denke mal, der Aufwand hat sich gelohnt :1:. Ob ich die Nieten wirklich am korrekten Platz kann ich nicht zu 100% garantieren, aber nach den O-Bildern die ich habe, sollte es eigentlich recht stimmig sein.
Auch die Ruderanlage wurde ein wenig gepimpt. Mittels Ponal wurden einige Nieten an den Ruderblättern imitiert.
Jetzt habe ich begonnen die Luken etwas zu detaillieren. Die linke Luke zeigt den Urzustand. Mittels Sheetstreifen wurden nun auf der Innenseite zusätzlich Verstrebungen eingefügt, wie auf der rechten Luke zu sehen ist.
Mittlerweile habe ich mich auch entschieden, welche UB ich darstellen will. Es wird die Nummer 10. Dieses sogenannte Flandern-Boot war eines der erfolgreichsten Boote seiner Klasse mit fast 25.000 Bruttoregistertonnen versenktem Schiffsraum (darunter ein Zerstörer). Sie wurde 1918 abgewrackt, da sie durch ihre vielen Einsätze und mangelhafter Wartung nicht mehr einsatzfähig war.
Endlich kam mal die erste Farbe ran. Wobei man bei Dunkelgrau ja nicht direkt von Farbe sprechen kann. Zur Vorbereitung wurden am Rumpf erstmal Roststellen aufgepinselt, um ein chipping zu ermöglichen.
Nachdem der Rost getrocknet war, ging es los. Ich habe mich für die Salz-Methode für das Chipping entschieden.
Jetzt wurde der Luftpinsel geschwungen, und der Rumpf mit Dark Grey (entspricht in etwa der damals verwendeten Farbe) gebrusht
Nachdem trocknen wurde dann vorsichtig das Salz wieder entfernt, und der erste Schritt des Alterns war gemacht.
Als nächstes folgt dann das Oberdeck in einem Hellgrau incl. Chipping
Nebenbei habe ich mir die Mündungsklappen vorgenommen. Die Mündungsklappen der Torpedorohre waren eher so eine Art Balg, welcher zum Öffnen zusammengeklappt wurde. Ich habe versucht, dies durch Farbe etwas darzustellen.
Als nächstes wurde der obere Teil des Rumpfes wieder nach der Salz-Methode gestaltet, und mit einem Hellgrau versehen. Falls ihr euch jetzt fragt, wieso ich den oberen Teil incl. Turm auch mit solch großen Roststellen versehen habe, gibt es eine simple Erklärung. Das Boot soll später in ein Trockendock gestellt werden. Die U10 wurde lediglich einmal grundüberholt, und das nach 2 Jahren im Dauereinsatz (1917). Dies will ich dann im Dock darstellen. U10 hatte in seiner Einsatzzeit (1915-18) 115 Unternehmungen! Da blieb wohl keine Zeit für öftere Werftliegezeiten, und führte letztendlich dazu, das sie Spätsommer 1918 ausser Dienst gestellt, und an ihrem Liegeplatz durch Sprengung zerstört wurde.
Jetzt geht es an die Kleinteile und Improvisationen. Was übrigens ein Modellbaukollege zu dem Turmluk anmerkte, kann ich voll bestätigen. Problem ist nur, wenn man das geöffnete Luk richtig dreht, passt es nicht mehr zur Öffnung im Turm, da der Deckel keinen Platz mehr findet (Aufbau vom Periskop ist da im Weg). Ich habe nun doch das Turmluk umgebaut. Ließ mir einfach keine Ruhe
Diesmal habe ich mich ein wenig mit dem Turm weiter beschäftigt. Zuerst mal ganz viele kleine Löcher gebohrt(0,2mm). In diese kleinen Löcher habe ich dann Ringösen aus meinem Fliegerbestand (Ätzteile) eingeklebt. Diese Ösen nehmen dann später den Draht für die seitliche Turmreling auf. Auch ein Teil der Reling auf der Plattform wurden schon mal provisorisch gesteckt. Wieder kamen Ätzteile in Verbindung mit einem 0,6mm Messingrohr zum Einsatz.
Das Periskop bekam auch noch eine Linse ab
Bevor die Drähte an die Reling können, mußte die Bootsnummer auf dem Turm verewigt werden.
Sie ist absichtlich nur mit einem blassen Weiß gemalt, damit sie nicht zu frisch gegenüber der verranzten Oberfläche raussticht.
Nachdem alle Ösen gesetzt sind, geht's ein wenig weiter. Frei nach dem Motto "Sie müssen erst den Nippel durch die Lasche zieh'n", in diesem Fall allerdings "Sie müssen erst den Draht durch die Öse zieh'n" kam wieder mal eine etwas knifflige Aufgabe, die eine sehr ruhige Hand erfordert. Um dem Draht etwas Struktur und Stärke zu verleihen, wurde er zuerst verdrillt, und dann Öse für Öse durchgefriemelt. Das war schon ein Geduldsspiel, da dieser Draht nur ein µm dünner ist als die Öse. Nachdem das aber geglückt war, wurde die so entstandene Reling nur noch mit dunklem Eisen lackiert, und das war's.
Auf dem ersten Bild kann man auch das korrigierte Turmluk sehen .
Mit den Handläufen war ich nicht wirklich glücklich, deshalb habe ich meinen Materialfundus durchkramt, und tatsächlich noch einen Rest 0,3mm Messingrohr gefunden . Nun schnell den alten Draht wieder entfernt und das neue Messingrohr eingezogen.
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Jetzt sind auch die letzten Turmanbauten soweit abgeschlossen. Mein ursprünglicher Plan, die Decksreling mittels Messingrohren zu bauen, habe ich dann doch wieder fallen lassen, da ich noch eine passende Reling in meiner Restekiste hatte. Man muss sich ja nicht unnötig quälen .
Auch das Periskop habe ich gegen die ausgefahrene Version getauscht.
Die U 10 soll zwar später in einem Trockendock präsentiert werden, aber irgendwie fehlte mir ein Typschild des Modells. Der Bausatz hatte sowas ja nicht vorgesehen. Also habe ich mir kurzerhand eins in Messing graviert.
Und schon geht's mit dem "verranzen" los
Da ich nicht so richtig schlafen konnte, habe ich quasi eine Mammutbastelrunde eingelegt. Und das ist dabei rausgekommen
Die "Roststellen" am Rumpf wurden mit feinen Kiespartikeln (als Ersatz für die Seepocken) und dunkelgrauen Graspartikeln (Eisenbahn) als Bewuchs verdeckt. Alles bekam ein Washing mit Black, Salt Streak und Rost.
Ausserdem wollte ich unbedingt das charakteristische Auge am Bug haben. Also mit Inkscape gezeichnet, und auf Decalpapier gedruckt. Ist glaube ich ganz gut geworden.
Die Takelage ist mit Garn gemacht, welches ich noch von meiner Camel in 1/16 übrig hatte. Auch die mitgelieferte kaiserliche Reichskriegsflagge aus Papier habe ich mit Ponal in Form gebracht und angeklebt.
So, jetzt warte ich nur noch auf mein Trockendock, dann ist der Pott wirklich fertig!
Jürgen aka Nasenbaer
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- Beiträge: 6
- Registriert: Mo 31. Mai 2021, 09:27
Re: UB 10 der kaiserlichen Marine in 1/72
Waaahnsinn!!! Von solchen Fertigkeiten bin ich noch Lichtjahre entfernt
Achim, der Forums-Admin
Re: UB 10 der kaiserlichen Marine in 1/72
Hi Achim,
dafür bist Du mir im 3D-Druck um Lichtjahre voraus.
Stelle demnächst mal meine U 9 (Plastik von Das Werk in 1/72) aus dem ersten Weltkrieg hier ein, wenn es genehm ist.
Jürgen
dafür bist Du mir im 3D-Druck um Lichtjahre voraus.
Stelle demnächst mal meine U 9 (Plastik von Das Werk in 1/72) aus dem ersten Weltkrieg hier ein, wenn es genehm ist.
Jürgen